Nicht lineares Zeitgefühl | Erfahrungen und Geschichten | ADHS - Krankheit oder Gabe!
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                                Andreas Müller

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*Diese rechtsseitigen Erläuter- ungen und Empfehlungen sind persönliche Auffassungen des Verfassers!


"Wir leben alle unter demselben Himmel, aber wir haben nicht alle denselben Horizont."
(Konrad Adenauer, deutscher Bundeskanzler, 1876-1967)

Nicht lineares Zeitgefühl:

               
"Wenn die Zeit scheinbar immer
absolut unterschiedlich schnell zu vergehen scheint."




AD(H)S und das nichtlineare Zeitempfinden:*

Sprüche:
"Die Zeit verging aber heute wie im Fluge" - "Die Zeit scheint gar nicht zu vergehen."- "Wo ist denn nur die Zeit hin?" - Sprüche, die wohl jeder schon einmal gesagt hat.

Das Empfinden:
Es kennt sicher jeder aus eigener Erfahrung, wie das ist, wenn bei schönen Dingen die Zeit schneller zu vergehen schein, als bei Dingen, die man weniger mag.

Der Unterschied:
Ein AD(H)S-ler empfindet dies nicht nur ab und zu, sondern fast ständig und deutlich stärker und intensiver, als ein Mensch ohne AD(H)S. Für ihn werden deshalb unangenehme bzw. ungewollte Dinge zu nicht enden wollenden Tortouren, während bei schönen oder interessanten Dingen die Zeit stets als zu schnell vergehend bzw. zu kurz empfunden wird.
Der Unterschied liegt in der Intensität und Permanenz des unkontinuierlichen Zeitgefühls an sich und der hieraus resultierenden Folgegefühle.

Das Problem: Gefühlte Schwankungen der inneren Uhr gibt es, wie bereits beschrieben, sowohl bei von AD(H)S Betroffenen als auch bei Nichtbetroffenen, nur sind diese gefühlten Schwankungen u.E. bei Nichtbetroffenen im Verhältnis viel viel geringer und somit die Fehlerquote bei der Zeitbeurteilung auch deutlich niedriger.
Man stelle sich als Nichtbetroffener von AD(H)S vor, eine Uhr würde einmal viel viel schneller und dann wieder viel viel langsamer ticken und man sollte daran messen, wie die Zeit vergeht. Unmöglich? Ein AD(H)S-ler muss aber genau dies können, oder?




Mögliche Folgen/Erscheinungen/"Zwänge" im Zusammenhang mit dem nichtlinearen Zeitempfinden:*

Unpünktlichkeit:
Da sie Zeit immer deutlich unterschiedlich schnell vergehend empfinden, erlebt man es oft bei Menschen mit AD(H)S, das sie Probleme haben, pünktlich zu vereinbarten Terminen zu erscheinen - oft zu früh oder zu spät kommen.

Gravierende Zeit- überschreitungen:
Es kommt regelmäßig vor, daß man sich vornimmt, nur noch eine gewisse Zeit zu arbeiten/etwas zu tun, dann aber sich hierein so vertieft, daß man gar nicht merkt, daß es bereits Stunden später ist - "man die zeit vergisst"!

Nervosität, Zappe-
ligwerden, Aufste- hen, Herumlaufen:
Wenn die Zeit aus o.g. Gründen so empfunden wird, dass sie nicht zu vergehen scheint, steigt die innere Nervosität. Das "Hinziehen" einer als für das eigene Interesse uninterressant eingestufte Unterhaltung/Handlung wird dann bei Menschen mit AD(H)S als unerträglich empfunden (was für Aussenstehende mitunter kaum nachvollziehbar ist). Nicht selten werden dann unbewusst Ersatzbeschäftigungen gesucht: man zappelt, steht auf oder aber man schaltet einfach ab und nickt (träumt) weg.

I.d.R. vom Umfeld mißverstandene Kompensationsak- tivitäten: Insbesondere ausschließlich zu frühes Erscheinen ist möglicherweise nicht selten auf einen Anpassungszwang (Pünklichkeit = oberstes Gebot) zurückzuführen. Dabei wird nach dem Motto kompensiert: Lieber zu früh als zu spät!
Quatschen, Zappeln, "Daumenlutschen", Stören, Herumlaufen, "Wegträumen", "grundloses" Essen, "grundloses" Trinken, ohne Sucht Rauchen oder Trinken (nur um sich an etwas festhalten zu können) .... dürften als eine
Gegenreaktion auf lange Weile angesehen werden.
"Reinreden", Vordrängeln, Nervosität, "Ausblenden" anderer Reize oder des Umfeldes und Hyperfocusieren, Regelüberschreitungen sowie Mißachtung von Weisungen (sofern diese der Realisierung jener gerade als wichtig empfundenen Aufgabe entgegenstehen) .... dürften u.a. als eine
Folgereaktion auf das "übertriebene" Dringlichkeitsgefühl angesehen werden.




Versagen oder Fähigkeit (?):

Diese Erscheinungen/Folgen werden vom Umfeld - und meist auch von den Betroffenen selbst - als scheinbares "Versagen" empfunden.

Aus evolutionärer Sicht dürfte dies u.E. aber eher als Fähigkeit/Anpassung einzustufen sein: eine andere innere, auf schnelle Reaktionsfähigkeit und wechselnde Ereignisse aufbauende Organisationsform, welche unter bestimmten Lebensumständen enorme Vorteile bietet.

Mit der auf Kontinuität und Gleichmäßigkeit ausgerichteten heutigen Welt ist diese "Fähigkeit" jedoch nur schwer in "Einklang" bringbar.




AD(H)Sler "... haben ein verzerrtes Zeitgefühl .....

Die meisten Nicht-ADDler erleben die Zeit in einem ziemlich linearen Fluß. Dagegen haben ADD-Menschen ein übertriebenes Dringlichkeitsgefühl, wenn sie sich einer Aufgabe engagiert annehmen, und erleben unerträgliche Langeweile, wenn sie meinen, nichts zu tun zu haben. Dieses Gefühl der Langeweile führt häufig zum Mißbrauch von Substanzen ...., die das Zeitempfinden verändern, während das "Zeitraffer"-Gefühl bei einem (interessanten) Projekt sie chronisch ungeduldig macht.
Dieses elastische Zeitempfinden führt auch dazu, daß viele ADD-Erwachsene berichten, wie stark sie von emotionalen Höhen und Tiefen gebeutelt werden. Insbesondere die Tiefen erscheinen dabei, als wollten sie nie enden und die Höhen werden oft nur als kurzes Auflodern empfunden."


Zitat aus: "Eine andere Art, die Welt zu sehen" T.Hartmann
Begriffshinweis: ADD kommt aus dem
englisch-sprachlichen Raum und ist eine dort gebräuchliche Bezeichnung für ADS 
Dies ist keine ärztlich-psychologische Beratung sondern sind private Ausführungen zu AD(H)S unter Nutzung von Veröffentlichungen in WEB und Literatur,  sowie eigenen Erlebnissen mit AD(H)S, die den Betroffenen und ihren Familien Mut machen und den Verantwortlichen in Politik und Bildung einen kleinen Einblick in diese Materie geben soll!
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