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und Geschichten".
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Kurzgeschichten
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Unbedingt
dabei zu beach- ten:
Es
ist i.d.R. kein böser Wille, kein
Nicht-Zuhören und kein Zeichen von
Ignorranz oder Mißachtung, wenn
ein AD(H)S- ler Dinge vergisst. Es
ist auch keine Faulheit, wenn
plötzlich eben noch vorhandenes
Wissen nicht abrufbar ist und man
als Dritter den Eindruck gewinnt,
er hätte nicht gelernt. Allerdings
ist Vertrauen in die Bereitschaft
des AD(H)Sler notwendig, dies
nicht als Ausrede zu nutzen!
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*Diese rechtsseitigen
Erläuter- ungen und Empfehlungen
sind persönliche Auffassungen des
Verfassers!
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"Wir leben
alle unter demselben
Himmel, aber wir haben
nicht alle denselben
Horizont."
(Konrad
Adenauer, deutscher
Bundeskanzler, 1876-1967)
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Das Problem:
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Akustische
Informationen, bildliche
Vorstellung, Aufmerksamkeits-
prioritäten und Ablenkung |
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Die Einkaufsliste
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"Sich nichts
merken können - scheinbar
alles vergessen?" |
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Frau Anna
Anders hat noch einiges
zu tun. Also fragt sie
ihren Mann Max, ob er
schnell einmal einkaufen
könne. Da er Zeit hat,
erklärt er sich gern
bereit.
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Frau Anders: |
Max, wir
brauchen Brot, Milch,
Eier, etwas Wurst, 1x
Steaks, etwas Obst,
Tomaten, Gurke, Butter
und einmal Ketschup ..
ach und 1x Küchenrolle
bitte. |
Herr Anders: |
Ok ... ich
fahr dann gleich los
... |
Wenige Minuten später
sitzt Herr Anders im
Auto und fährt zum
Supermarkt. In Gedanken
wiederholt er noch
einmal, was er holen
sollte ... Es waren 11
Dinge ...
Er parkt vor dem
Supermarkt ein, holt
sich einen Wagen und
betritt den
Supermarkt. Er
füllt den Wagen: Obst,
Tomaten und Gurke, Eier,
Milch, Butter, Wurst,
Steaks, Brot ... .
Dann sieht er in den
Wagen und zählt
sicherheitshalber
nocheinmal durch, ob er
nichts vergessen hat.
Oh, da ist doch nur 9
was drin? Sollte
ich nicht 11 Dinge
holen?
Herr Anders grübelt,
aber ihm fällt nichts
mehr ein, was es noch
gewesen sein könne.
Schließlich greift er
zum Handy ...
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Herr Anders: |
Schatz,
ich habe jetzt Obst,
Tomaten und Gurke, Eier,
Milch, Butter, Wurst,
Steaks, Brot. Was
wolltest du noch? |
Frau Anders:
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Du ich
habe zu tun! Kannst Du
nicht einmal richtig
zuhören?
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Herr Anders:
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Schatz,
ich habe dir zugehört,
es mir nur nicht merken
können ...Was war es
denn nun noch ... ? |
Frau Anders: |
Du willst
mir doch nicht erzählen,
daß du dir das bissl
nicht merken kannst.
Schliesslich hat du
studiert. Also rede dich
nicht raus. Es
interessiert dich
einfach nicht, was ich
möchte. |
Herr Anders: |
Das ist
doch Quatsch. Sage
jetzt, was es war oder
lass es ...
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Frau Anders: |
Ketschup
und Küchentücher |
Herr Anders: |
ok.. |
Das Gespräch war
eskaliert und beide
legen mit einer Mischung
aus Frust, Wut und
Genervtsein auf. Herr
Anders legt den Rest in
den Wagen und bezahlt.
...
Zu Hause angekommen,
hängt der Haussegen noch
immer schief ...
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Frau
Anders: |
Immer das
Gleiche ..... !
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Herr Anders antwortet
nicht mehr sondern zieht
sich frustriert in sein
Arbeitszimmer zurück ...
Seine Frau hat ja Recht.
Immer das Gleiche! Immer
vergisst er etwas. Aber
doch nicht, weil er
nicht zuhört oder weil
es ihn nicht
interressiert, was seine
Frau möchte. Das ist so
ungerecht !!!!!!!!
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Die
Geschichte
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Analyse |
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Die
optimale (maximale - zumeist deutlich
höhere als bei Nicht-AD(H)S-lern!)
Konzentration auf augenblicklich als
primärer und wichtiger eingestufte
Ereignisse/Vorgänge zwingt
möglicherweise das Gehirn dazu, andere
Vorgänge nachrangig zu behandeln, so
dass diese zeitweise nicht voll
abrufbar sind.
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Die "Ablenkung" |
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Ein AD(H)Sler hört
möglicherweise nur die Worte, ohne sich
gleichzeitig die zugehörigen Bilder
vorzustellen, die so lebenswichtig für
das Erinnern sind. |
Hören und bildliche
Vorstellung |
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Möglicher
Lösungsansatz
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Hier hilft
am Besten, sich
alles
aufzuschreiben!
Einkaufszettel sind
zwar altmodisch aber
wirkungsvoll! Und
falls einmal dazu
keine Zeit ist ...
oder gerade Zettel
und Stift nicht zur
Hand sind, sollte er
ihr Bescheid sagen,
daß er zurück ruft,
um nichts zu
vergessen. Er sollte
Ihr auch sagen, daß
er nicht böswillig
oder absichtlich
ewas vergessen tut.
Das ist dann
vielleicht immer noch
etwas "nervig" für die
Partnerin, aber auf
lustige Art im
Regelfall durchaus
weitgehend konfliktlos
durchlebbar. |
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Das "Vergessen" |
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Das
Mißverständnis, die
Ursachen für das
"Versagen" wegen
"Vergessen" nicht in
der Natur (Funktion)
des Betroffenen mit
AD(H)S zu sehen,
sondern davon
auszugehen, daß er
der Partnerin nicht
zuhört oder ihre
Wünsche ihm nicht
wichtig sind, ist
der eigentliche Kern
des Konfliktes, weil
es über die
eigentliche
"unwesentliche"
Sache des "Etwas
vergessen" hinaus
einen falschen
Eindruck dahingehend
prägt, daß der
Betroffene der
Partnerin nicht mehr
zuhört, sie ihm
nicht mehr wichtig
genug ist und eigene
Interessen vorgehen.
Dies erweckt das
Gefühl einer tiefen
Störung im
Partnerschaftsverhältnis
bei ihr und erzeugt
darüber hinaus tiefen
Frust beim ihm, weil
er ja eigentlich gar
nichts dafür kann.
Hier ist es vor allem
wichtig, daß beide
sich mit der
wirklichen Ursache
vertraut machen,
hierüber miteinander
reden.
Wichtig ist hierbei
weiterhin auch, daß
Vertrauen zwischen den
Partnern besteht und
das "Vergessen" nicht
als Ausrede mißbraucht
wird. Die Partnerin
ohne AD(H)S muß hier -
da sie ja selbst so
etwas aus eigenem
Erleben nicht kennt
und folglich nur
schwer zwischen
tatsächlichem und
vorgespielten
"Vergessen"
unterscheiden kann -
voll auf den Partner
vertrauen können!
In jedem Fall muß ein
Weg gefunden werden,
der Partnerin das
belastende Gefühl
nehmen, daß man ihr
nicht zuhört oder ihre
Wünsche nicht wichtig
sind!
Die Partnerin sollte
im Gegenzug das
Bemühen tollerieren
und die Sache
versuchen, scherzhaft
zu lösen. |
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Das
Mißverständnis über die Ursache |
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