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und Geschichten".
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Unbedingt
dabei zu beach- ten:
Es
ist i.d.R. kein böser Wille, kein
Nicht-Zuhören und kein Zeichen von
Ignorranz oder Mißachtung, wenn
ein AD(H)S- ler Dinge vergisst. Es
ist auch keine Faulheit, wenn
plötzlich eben noch vorhandenes
Wissen nicht abrufbar ist und man
als Dritter den Eindruck gewinnt,
er hätte nicht gelernt. Allerdings
ist Vertrauen in die Bereitschaft
des AD(H)Sler notwendig, dies
nicht als Ausrede zu nutzen!
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*Diese rechtsseitigen
Erläuter- ungen und Empfehlungen
sind persönliche Auffassungen des
Verfassers!
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"Wir leben
alle unter demselben
Himmel, aber wir haben
nicht alle denselben
Horizont."
(Konrad
Adenauer, deutscher
Bundeskanzler, 1876-1967)
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Das Problem: |
Akustische
Informationen, bildliche
Vorstellung, Aufmerksamkeits-
prioritäten
und Ablenkung
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Erdbeeren oder
Kirschen?
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"Sich
nichts merken können -
scheinbar alles
vergessen?" |
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Philipp
wurde von seinen Eltern
geschickt, um aus der
Bodenkammer einen
Schraubenzieher zu
holen. Zurück kommt er
mit einem
Mutternschlüssel. Herr
Max Anders lächelt und
Frau Anna Anders kann
das gar nicht verstehen.
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Frau Anders: |
Mensch
Philipp, wo hast du
nur deine Gedanken? |
Phillipp:: |
Wieso? |
Frau Anders: |
Na Vati
wollte einen
Schraubenzieher,
keinen
Mutternschlüssel. Oder
willst du mir sagen,
du weißt nicht, was
der Unterschied ist?
Und Max, warum
lächelst du da auch
noch? Das ist doch
nicht zum Aushalten! |
Herr Anders erzählt den
Beiden, wie es in seiner
Jugend war:
Sein Vater war sehr
streng und übermäßig
ordnungsliebend.
Exaktheit bis auf das
letzte Detail! Sogar die
Einweckgläser im Keller
waren nummeriert und
beschriftet und oben in
der Wohnung in eine
Bestandsliste
eingeschrieben -
Sauerkirschen Glas 1 bis
17, Erdbeeren Glas
1 bis 23, Stachelbeeren
Glas 1 bis 10,
Heidelbeeren Glas 1 bis
8, Pilze Glas 1 bis 13
usw..
Am Wochenende kochte
Mutti immer ganz lecker.
Dazu gab es eingekochte
Früchte als Kompott.
Diese Früchte musste Max
meist aus dem Keller
holen ... und davor
hatte er jedes Mal einen
richigen Horror. Nicht
etwa, weil es dunkel im
Keller war, sondern weil
er stets das falsche
Kompott hoch brachte und
im günstigsten Fall
dafür eine Standpredigt
bekam, im schlechteren
Falle eine saftige
Strafe.
Wenn Max also Erdbeeren
holen sollte, dann sagte
er, um dieser Strafe zu
entgehen, den ganzen Weg
zum Keller ständig
"Erdbeeren ... Erdbeeren
.... Erdbeeren ...
Erdbeeren .... Erdbeeren
... Erdbeeren .... ".
Der Vorkeller war mit
einem einfachen
Bartschlüssel zu öffnen.
Das ging schnell und
ohne viel nachzudenken.
Im Vorkeller dann
wieder: "Erdbeeren
... Erdbeeren ....
Erdbeeren ... Erdbeeren
.... Erdbeeren ...
Erdbeeren .... ".
Der eigentliche Keller
hatte ein
Vorhängeschloss, welches
sich ohnehin schon
relativ schwer öffnen
lies. Am Schlüsselbund
hingen hierzu auch noch
zwei fast gleiche
Steckschlüssel. Da hies
es probieren und hierbei
möglichst den Schlüssel
nicht abbrechen. Denn
dann gab es ja erst
recht Ärger.
Irgendwann war es
geschaft. Max stand im
Keller vor den
Beerengläsern.
Er schaute auf die
Gläser mit
Sauerkirschen,
Erdbeeren,
Stachelbeeren,
Heidelbeeren, Pilzen
usw. ... und ..... ?
Oh jeee, was sollte er
nur hochholen ??
Waren es
Sauerkirschen? Oder
Erdbeeren? Oder
Stachelbeeren? Oder
gar die Heidelbeeren?
Es fiel ihm nicht ein.
Um wenigstens keine
Strafe zu bekommen,
nahm er von jeder
Sorte ein Glas mit. Er
wusste zwar, daß er
dann wieder für dumm
erklärt und die
übrigen Gläser wieder
hinunter bringen
müssen würde, aber es
gab dann wenistens
keine Strafe.
Herr Anders hatte sich
viele Jahre gefragt,
warum gerade er, der
er doch den Lebenslauf
von Goethe in 5
Minuten auswendig
lernen und im
Unterricht fehlerfrei
aufsagen konnte
(danach hatte er
allerdings auch diesen
wieder vergessen),
sich nicht merken
konnte, welches Glas
er hochholen sollte.
Er litt sehr unter
diesem "Unvermögen".
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Die
Geschichte
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Analyse |
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Die
optimale (maximale - zumeist deutlich
höhere als bei Nicht-AD(H)S-lern!)
Konzentration auf augenblicklich als
primärer und wichtiger eingestufte
Ereignisse/Vorgänge zwingt
möglicherweise das Gehirn dazu, andere
Vorgänge nachrangig zu behandeln, so
dass diese zeitweise nicht voll
abrufbar sind.
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Die "Ablenkung" |
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Ein AD(H)Sler hört
möglicherweise nur die Worte, ohne sich
gleichzeitig die zugehörigen Bilder
vorzustellen, die so lebenswichtig für
das Erinnern sind. |
Hören und bildliche
Vorstellung |
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Möglicher
Lösungsansatz
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Auch hier
gilt in Abhängigkeit
vom Ablenkungsgrad
der
Zwischentätigkeiten:
Möglichst alles
aufschreiben!
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Das "Vergessen" |
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Wichtig
ist, daß das Umfeld
akzeptiert, daß hier
etwas anders ist und
daß dieses kleine
Handycap eigentlich
doch gar nicht so
schlimm, sondern
eher lustig ist. Vor
allem, wenn man
weiß, daß es nicht
in Desinteresse,
Faulheit oder gar in
Dummheit begründet
ist. Einfach
versuchen, es
wirklich von der
lustigen Seite zu
sehen und immer
daran denken, dafür
kann er anderes
besser!
Und wie sagt man so
schön: "Jeder Gang
macht schlank".
Notfalls also alle
Gläser mitnehmen.
Hinunter bringen
kann man sie allemal
noch und zu Schaden
kommt ja auch
niemand.
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Das
Mißverständnis über die Ursache |
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