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"Es kommt
nicht darauf an, den Menschen mit
AD(H)S dazu zu bringen, so zu
leben und zu handeln, wie Menschen
ohne AD(H)S, sondern ihn und seine
Umwelt zu befähigen, daß er sich
mit seiner Art, die Welt zu sehen,
zu empfinden, zu erleben und zu
organisieren, in diese heutige
Welt erfolgreich integrieren kann!
Weiterhin sollte es nicht das Ziel
sein, dass entweder der Mensch mit
AD(H)S oder der ohne AD(H)S
dominiert, sich durchsetzt, seine
Art zu Leben ohne Rücksicht und
auf Kosten des Anderen lebt,
sondern dass man einen Mittelweg
findet, womit beide Seiten gut
zurecht kommen."
Peter Andreas Müller
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Darf ich vorstellen:
Familie Anders !
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Herr
Max Anders hat AD(H)S, in
einer Mischform, bei der
Hyperaktivität und
Hypoaktivität wechseln. Er hat
studiert und ist heute
selbstständig. Frau
Anna Anders ist ein "Normali"
und der gute ausgleichende
"Geist" der Familie. Auch sie
steht als Inhaberin eines
kleinen Ladens mit beiden Beinen
voll im Leben. |
Herr
und Frau Anders sind seit
vielen Jahren verheiratet, mit
vielen Höhen und Tiefen, wie
in anderen Ehen auch. |
Die
Tochter Susi (15) hat hat -
genau wie der Sohn Phillipp
(18) - das AD(H)S vom Vater
"geerbt". Während Susi eher
der verträumte Typ ist
(Traumsuse/Hypo), zählt
Philipp eher zur Gruppe
"Hans-Dampf-in-allen-Gassen"
(Zappelphilipp/Hyper). |
Beide
Kinder besuchen das Gymnasium.
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Das
Umfeld weiß nichts davon, daß
Herr Anders und die beiden
Kinder AD(H)S haben. Freunde
und Bekannte sagen aber immer
wieder scherzhaft: Komisch,
mit euch wird es nie
langweilig. Immer wieder eine
andere kleine oder größere
Katastrohe. |
Begleiten wir
diese (fiktive) Familie ein
Stück und teilen mit ihnen
Erlebnisse, die kleinen und
großen Katastrophen aber auch
ihre Erfolge und das viele
Aufregende, was ihr Leben so
spannend macht. |
Menschen mit
AD(H)S sind zwar "Anders" sind,
aber genauso vollwertig und
nicht etwa "fehlprogrammiert",
"unerzogen", "faul" oder
"bösartig". Vielleicht helfen
die Geschichten, etwas davon zu
verstehen, wie Menschen mit
AD(H)S empfinden, ihre Umwelt
erleben, woran sie sich
aufrichten oder scheitern, warum
sie wann möglicherweise "anders"
als "Andere" reagieren.
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Es wäre schön,
wenn damit ein paar
Mißverständnisse und Fehlurteile
abgebaut werden könnten und
sowohl Menschen mit als auch
Menschen ohne AD(H)S hieraus
Kraft und Lösungen schöpfen
könnten, das gemeinsame
Zusammenleben für beide Seiten
zu erleichtern. |
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In den Geschichten werden reale
Erlebnisse Betroffener (anonymisiert)
mittels Kurzgeschichten am Beispiel
einer fiktiven Familie und deren
Bekannten- und Freundeskreis dargestellt
und unsererseits interpretiert sowie
mögliche Lösungsansätze dargestellt, mit
denen der Eine oder Andere Erfolge
erzielen konnte. |
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Diese
Lösungsansätze sind keine Heilmittel,
eher so etwas wie die Brille, das
Hörgerät oder der Krückstock - Dinge
die möglicherweise das Leben für die
Betroffenen erleichtern können. Sie
bauen auf positiven
Anwendungserfahrungen auf, müssen aber
nicht bei jedem Betroffenen gleich gut
wirken können. Wichtig ist u.E.
jedoch, dass man nach Wegen sucht, wie
man mit seinen Fähigkeiten und
Schwächen so gut es geht, in diesem
Leben zurecht kommt - ohne sich
selbst, das eigene Wesen verleugnend,
anzupassen, zu verbiegen oder ständig
scheitern zu müssen.
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