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Mythologie
Indigo-Kinder
(Übernommen von
Wikepedia)
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Nach
einer in der Esoterik-Szene
verbreiteten These der Autoren Lee
Carroll und Jan Tober existieren so
genannte Indigo-Kinder. Caroll
bezeichnet sich selbst als Medium, das
im Kontakt mit einem spirituellen
Wesen namens Kryon steht.
Angeblich haben diese Kinder besondere
spirituelle Eigenschaften. Die Autoren
verfechten die These, bei
Indigo-Kindern würde von Ärzten häufig
eine Aufmerksamkeitsdefizitstörung
diagnostiziert.
Sie empfehlen Eltern, auch gegen
ärztlichen Rat, keine
schulmedizinische Behandlung dieser
Störung vorzunehmen.
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Konzept |
Obwohl Carroll
angibt, die meisten Wesensmerkmale der
Indigo-Kinder seien physisch
beobachtbar, ist das Konzept insgesamt
metaphysischer Natur. Carroll selbst
bezeichnet sich als Medium mit Kontakt
zu einem engelhaften Wesen namens
Kryon, dessen Existenz er behauptet.
Durch Konversation mit Kryon sei er
auf die Indigo-Kinder aufmerksam
geworden.
In ihrem Buch befassen sich Carrol und
Tober unter anderem mit den
spirituellen Aspekten der Indigos. Die
dort zugrundegelegten Theorien lehnen
sich an die Metaphysik der New
Age-Bewegung an und verwenden Elemente
der Pseudowissenschaften. Sie
vermitteln den Eindruck, die „Ankunft“
der Indigo-Kinder sei Teil eines
größeren spirituellen Prozesses, sie
wären Vorboten einer neuen, hybriden,
möglicherweise sogar außerirdischen
Lebensform.
Anhänger des Konzeptes der
Indigo-Kinder gehen weiterhin von
einer erheblichen Zunahme der Geburten
von „Indigos“ während der letzten
Jahre aus; bis zu 95 % aller
Neugeborenen könnten ihrer Meinung
nach dazugehören. Diese Annahmen sind
unbelegt, da es weder eine
verifizierbare Statistik noch eine
dazu notwendige anerkannte Methodik
der Identifikation oder
Klassifizierung eines Indigokindes
gibt.
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Merkmale
der Indigo-Kinder |
Nach Carrolls
und Tobers Definition weist ein
Indigokind neue und ungewöhnliche
psychische Merkmale auf, die ein
bislang nicht bekanntes
Verhaltensmuster ergeben. Sie
verfechten die These, bei
Indigo-Kindern würde von Ärzten häufig
fälschlicherweise eine
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
(ADHS) diagnostiziert und empfehlen
daher Eltern, auch entgegen ärztlichem
Rat auf eine schulmedizinische
Behandlung dieser Störung zu
verzichten. Angesichts der besonderen
Fähigkeiten der Indigo-Kinder stünden
Eltern und Erzieher vielmehr vor der
Aufgabe, sie im Rahmen ihrer
Entwicklung beim Erreichen von
Ausgewogenheit und Harmonie in ihrem
Leben zu unterstützen und ihnen bei
der Vermeidung von Frustration zu
helfen.
Als Indigo-Kinder im engeren Sinne
werden vielfach nur jene bezeichnet,
die zwischen 1975 und 1995 geboren
wurden. Sie werden unterschieden von
Kristallkindern und Regenbogenkindern,
bei welchen es sich laut einiger
Quellen um Kinder im Alter von unter
sieben Jahre handelt, während andere
so die nach dem Jahr 2000 geborenen
bezeichnen. Ihnen wird eine größere
Spiritualität und Sensiblität
zugeschrieben, als den Indigo-Kindern,
die eher einem Kriegertypus
entsprächen.
Nach Carroll und Tober fassen Anhänger
der Idee besondere Merkmale zusammen,
die ihrer Auffassung nach
Indigo-Kinder auszeichnen sollen:
* Sie kommen mit
einem Gefühl der Erhabenheit auf die
Welt.
* Sie wissen, „wer
sie sind“ und stellen dieses hohe
Selbstwertgefühl auch nach außen dar.
* Sie haben
Schwierigkeiten mit absoluten
Autoritäten.
* Sie machen keine
Dinge, die ihnen sinnlos oder
unverständlich erscheinen.
* Gegenüber
ritualisierten Systemen, die keine
Kreativität erlauben, entwickeln sie
Frustrationen.
* Sie gelten als
Querdenker, da sie zu Hause und in der
Schule oft Wege entdecken, Dinge und
Vorgänge besser zu erledigen.
* Sie wirken
dissozial, wenn sie nicht mit anderen
ihrer Art zusammen sind; dann
reagieren sie introvertiert und fühlen
sich unverstanden.
Die Schule ist aus diesem Grund sehr
schwierig für sie auszuhalten.
* Sie reagieren
nicht auf Disziplinierungsversuche von
Erwachsenen, die auf der Erzeugung von
Schuldgefühlen basieren.
* Sie zeigen
Symptome einer
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.
* Sie haben einen
hohen Intelligenzquotienten, eine
schnelle Auffassungsgabe und gehen mit
neuen Technologien selbstverständlich
um.
* Sie sind
hypersensibel gegenüber chemischen
Stoffen, beispielsweise in der
Nahrung.
Tatsächlich sind, entgegen dieser
Behauptungen, viele der beschriebenen
Merkmale nicht sonderlich neu oder
ungewöhnlich und seit jeher bei den
verschiedensten Menschen zu
beobachten. Wissenschaftliche
Disziplinen, wie die Kinderpsychologie
und die Pädagogik, beschäftigen sich
ebenfalls bereits seit langem mit
derartigen Auffälligkeiten.
Die von den Anhängern der Idee
wahrgenommene „neue Generation“ von
Kindern, soll nach deren Erwartung aus
einem ganz bestimmten Grund auf diese
Welt gekommen sein, nämlich um sie zu
verändern und zu verbessern. Dieser
Auftrag schließt eine Entwicklung zum
Frieden, das Aufbrechen korrupter
Institutionen und einen Wandel in der
Medizin, hin zu einer „naturnahen“
Behandlung von Krankheiten, mit ein.
Viele Anhänger unterstellen
Indigo-Kindern auch die Fähigkeit,
eine Art „universelle Wahrheit“ zu
erkennen; Verhaltensweisen, die damit
nicht harmonieren, könnten von ihnen
weder verstanden noch toleriert
werden. Einzelne Anhänger gehen zudem
von einer extrem hohen Lebenserwartung
der Indigo-Kinder aus, welche
angeblich mehrere hundert Jahre
betragen soll. Auch diese Annahmen
werden durch keinerlei Belege
gestützt.
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Konventionelle
Interpretationen |
Die den Indigo-Kindern
zugeschriebenen Merkmale ließen sich,
anstatt als Indikatoren für eine „neue
Menschenrasse“ oder eine neue Form des
Bewusstseins, beispielsweise auch als
Resultat einer gesellschaftlichen
Entwicklung interpretieren. Von Seiten
der Erziehungswissenschaften wurde der
Begriff Indigo-Kinder mangels
ausreichender Belege dennoch nicht
aufgegriffen.
Lediglich Teile der alternativen
Pädagogik haben die Indigo-Theorie
inzwischen in ihre Konzepte integriert.
Zu den nach Meinung der Indigo-Anhänger
adaptierbaren Methoden gehören zum
Beispiel der Projektunterricht, Aspekte
der Waldorfpädagogik oder das Konzept
der Entschulung. |
Kritik
und wissenschaftliche
Auseinandersetzung |
Von Vertretern der etablierten
Wissenschaften wird vernichtende Kritik
am Konzept der Indigo-Kinder geübt, da
derartige Interpretationen
wissenschaftlichen Standards nicht
gerecht werden. Das Organ der Skeptiker
in den USA, Skeptic’s Dictionary, spitzt
die Kritik so zu: „The main thesis of
The Indigo Children is that many
children diagnosed as having Attention
Deficit Hyperactivity Disorder are
actually space aliens.“ („Laut der
Hauptthese über die Indigo-Kinder sind
viele Kinder, bei denen ADHS
diagnostiziert wurde, in Wirklichkeit
Außerirdische.“). Jedweden überprüfbaren
Beweis ihrer Behauptungen sind die
Anhänger des Konzeptes bislang schuldig
geblieben.
Mutmaßliche Indigo-Kinder finden sich
besonders häufig in Familien, deren
Weltbild bereits vom Gedanken des New
Age bestimmt wird. Angesichts dessen
wäre es nicht sehr verwunderlich, wenn
bei diesen Kindern zum Beispiel eine
„spirituellere Sprache“ auffällt, als
bei jenen früherer Generationen. Eltern,
die glauben, die meisten Neugeborenen
unserer Zeit würden zu den Indigos
gehören, könnten eine Unterdrückung der
„speziellen“ Fähigkeiten ihrer Kinder
vermeiden wollen und daher die den
Indigo-Kindern zugeschriebenen Merkmale
gezielt fördern. Eine damit verbundene
Entwicklung von Selbstbezogenheit und
Egoismus könnte folglich weniger als
Problem, sondern vielmehr als Beleg der
besonderen Spiritualität der Kinder
wahrgenommen werden.
Besonders negativ bewerten Experten die
Verharmlosung der ernstzunehmenden
Probleme von Kindern mit
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung
durch derartige esoterische
Erklärungsmodelle. Die oftmals
belastenden Symptome der ADHS werden
hierin als Ausdruck einer ganz
speziellen Begabung und Bestimmung
verklärt. Verunsichert durch die
Versprechungen der Anhänger des
Indigokinder Konzeptes, verweigern
Eltern ihren Kindern oftmals eine nach
allgemein anerkannten medizinischen
Grundsätzen ausgerichtete Therapie. Eine
Verschlimmerung der Situation bis hin
zur Entwicklung schwerer
Entwicklungsstörungen wird dadurch
zunehmend wahrscheinlich.
Auch wird die Vermarktung des Konzeptes
„Indigo-Kinder“ kritisiert, da oftmals
Wirkstoffe, Literatur und Seminare dazu
angeboten werden, die ebenfalls keiner
wissenschaftlichen Überprüfung
standhalten können. |
Gegenpositionen
der Befürworter |
Befürworter
des Konzeptes behaupten,
Selbstauskünfte der betroffenen
Kindern und deren Eltern, sowie eigene
Verhaltensbeobachtungen, die sich mit
den Beschreibungen des Konzeptes
deckten, seien ausreichend sichere
Belege für die Existenz der
Indigo-Kinder. Zudem wird auf eine
mittels Kirlianfotografie darstellbare
Leuchterscheinung verwiesen, die
Anhänger als charakteristische „Aura“
interpretieren.
Einer wissenschaftlich geführten
Auseinandersetzung mit Skeptikern und
Kritikern stehen Anhänger der Theorie
jedoch für gewöhnlich eher ablehnend
gegenüber, da diese sich nach ihrer
Meinung ohnehin jedem Gedanken der New
Age-Bewegung gegenüber verschlössen.
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